Mittwoch, 5. Mai 2010

100km Team Duathlon - Teil 3

...nachdem der letzte Abschnitt durch die Junge Heide eher crossigen Charakter hatte, ging es ab Radebeul auf dem Augustusweg wieder auf Asphalt nach 51/2h und mit bisher 72km in den Beinen weiter. Da es auch hier weiterhin leicht abwärts ging, ließ es der jetzige Untergrund jedoch wieder zu es rollen zu lassen. Nachdem sich unser Team in der Jungen Heide ein wenig auseinandergezerrt ging es nun gemeinsam weiter; in zügigen 15km/h durch Radebeul. Wäre ich danach eigentlich gern noch ein wenig gelaufen als meinen Hintern auf dem Rad zu strapazieren, hat mein Bauch es mir gedankt. Aber auch dieses Problems konnte und musste ich mir auf meiner nächsten Radeinheit entledigen. Erst danach stellte ich fest, wie es mich von den anderen Ermüdungs- und Verschleißerscheinungen meines Körpers abgelenkt hatte. Immer wieder streckte ich die Beine aus und wusste nicht wie ich sitzen soll. Es war alles andere als eine gemütliche Radtour.

Im dritten Teil meines Berichts gibt es natürlich auch noch einen Anstieg. Die gefürchteten Serpentinen von Nieder- nach Oberwartha. Zumindest sponn ich mir das so im Kopf zurecht. Sozusagen gedankliches veralbern und verharmlosen, was man nicht alles tut.
Unsere Bergeinteilung lief diesmal wieder besser. Martin war im Laufschritt unterwegs begleitet von Uwe. Wir übrigen Drei versuchten den Berg etappenweise in Angriff zu nehmen, für mich eine neue Erfahrung, diesmal als Läufer am Fuss des Berges. Wenn es einem beim Laufen schon schwer fällt die Berge zu erklimmen, bekommt man bei diesem Duathlon ein sehr gutes Gefühl dafür was es dann bedeutet mit dem Rad sich hochzuquälen. Dank der besseren Einteilung war Steffen diemal aber schon ein gutes Stück vorraus und so konnten wir uns den Berg teilen. Ich konnte dann Steffen auch nocheinmal mit dem Rad überholen und oben angekommen erneut wechseln, was die Belastung meines Erachtens gut verteilte. So lief ich noch ein Stück und dann schloss auch schon Dani auf die ohne zu Murren den Berg hochradelte um mich dann nach 500Metern wieder abzulösen. Wenn ich mir das recht überlege war Dani glaube ich die Einzige die ich kein einziges mal klagen gehört habe.

Endlich in Oberwartha angekommen ließ dann auch schon der nächste und auch letzte Verpflegungspunkt nicht lange auf sich warten. Wie immer gab es wieder Wasser und Tee, sowie Obst und Nusstückchen sowie auch Schockolade auf die ich mich diesmal gierig stürzte. Selten habe ich eine solch leckere Schokolade gegessen. Vom Obst ließ ich diesmal die Finger.
Das komplette Team radelte so langsam ein und versorgte sich. Uwe packte noch ein Beutel für Dani zusammen dann machten wir uns auch schon auf den Weg um zu Dani aufzuschließen.
Aber noch einmal resümiert: im Vergleich zum Borsberg lief es dank der guten Einteilung und auch eines besseren Untergrundes in Oberwartha runder. Ich fühlte mich nicht ganz so fix und fertig. Das kann aber auch daran liegen dass mir sowieso schon alles weh tat und mich der Anstieg nicht mehr so schocken konnte, auch wenn zugegebener Maßen manchmal schon der Gedanke nach "Gehen" aufkam.

Jetzt waren wir in Oberwartha und nahmen dann auch die letzten kleineren Anstiege auf dem "Kamm" entlang der A17 bevor es ab Pesterwitz an den Abstieg nach Plauen ging.
Von hier oben hatte man wieder einen wunderbaren Blick über die Gegend als auch Aussichten auf den Himmel an welchem sich hier und da dunklere Wolken türmten. Bisher hatten wir ja Glück mit dem Wetter und waren von den vorhergesagten Schauern verschont geblieben und vorweggenommen, es sollte so bleiben. Die ersten Schauer erreichten mich dann erst auf dem Heimweg. Aber zurück zu den letzten 20 Kilometern. Herrlich oder? 20 Kilometer, das klang nach nichts, einem Katzensprung. Das beflügelte. Wir wechselten inzwischen zwischen 1,5 und 2 Kilometern, je nach Gegebenheiten und es ging nochmal richtig flott daher.
Ich hatte das Gefühl das wir durch den Verpflegungspunkt noch einmal mit 2-3 Teams enger zusammengerutscht waren und es ein.. ich nenn es mal "Positionsgerangel" gab. Natürlich spielte das nicht wirklich eine Rolle aufgrund der unterschiedlichen Startzeiten, aber mir half es dabei die letzten Kilometer zu überwinden und auch noch einmal Reserven zu mobilisieren.
Martin machte die letzten Renneinteilungen und vor dem Ziel sollte es noch einmal schnell werden. Die Wechsel verkürzten wir und zum Ende hin kamen wir auf 600m Wechsel. So rotierten wir noch einmal komplett.
Auf einmal war er auch schon da, Kilometer 6 und damit das Ende in Sicht. Dann der Beginn der letzten Rotation. Ich fuhr durch Plauen, Altplauen und auf einmal war Martin schon hinter mir. Na hoppla das ging schneller als gedacht. Noch ein letztes Mal auf dem Rad vorgeradelt; runter vom Rad, Helm ab, Rucksack ab und auch schon Staffelstab alias GPS-Tracker entgegengenommen und auf die letzten 600m um die Kurve und... war ja klar... berghoch. Also hier nochmal ein Bein vor das Andere und die letzten endlos scheinenden Meter überwunden und rein ins Ziel. Applaus brandete auf was eine Woge der Erleichterung auslöste und ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ich wurde noch nach der Startnummer gefragt, da diese sich aus dem Nummernband verabschiedet hatte und erst da realisierte ich das ich ja allein war, wo war der Rest? Das war das einzig Ärgerliche. Ich war so im Tunnel auf den letzten Metern das ich gar nicht bemerkte das die Radfahrer noch nicht da waren. Schöner wäre ein gemeinsamer Zieleinlauf gewesen, den holten wir dann aber nach. Geschafft!!

Auf der Wiese vor der Turnhalle und um sie herum saßen und lagen bereits schon andere Teams. Räder standen überall, es wurde die Strecke schon fleißig diskutiert und Irrfahrten ausgewertet. Über den einen oder anderen Platten geschimpft und zwischendrin das freundliche Team der Orga die je nach Wunsch Kuchen, TomatenReiseintopf, Tee und Bier oder Radler ausgab. Am hinteren Ende wurden noch fleißig Würste auf den Grill geworfen.
Jedes weitere Team wurde mit Beifall begrüßt und überall konnte man in erschöpfte, aber auch zufriedene und glückliche Gesichter sehen.

Nachdem wir uns auch gestärkt und Atmosphäre aufgesaugt hatten ging es dann wieder auf getrennten Wegen nach Hause. Es fing an zu regnen. Kopfsteinpflaster mied ich wo es nur ging.
ZuHause gab es dann ein Bad in welchem ich völlig groggy einschlummerte.
Nach ein bischen erzählen und Daten in den Computer werfen, gab es danach dann auch alsbald den wohlverdienten Schlaf.

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Das war mein 100km Team-Duathlon rund um Dresden vom 1. Mai 2010.
Ich gebe keine Garantien dass ich alles in zeitlicher und entfernungsmäßig richtiger Reihenfolge wiedergegeben habe.

Ich bin in einem super Team gelandet mit dem ich sehr viel Spass vorher, auf der Strecke als auch hinterher hatte. Es war mir ein Vergnügen; Danke Daniela, Martin, Uwe und Steffen!!

LG
gretelsrun

3 Kommentare:

  1. Ein klasse Bericht und eine super Leistung!
    Würde ich nicht mit Schrecken an meine 75km-Radtour im Sommer denken müssen, würde ich wirklich Lust bekommen, dort auch mal teilzunehmen ;)

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  2. Ein schöner Bericht!
    Viele Grüße vom nach euch gestarteten Team 42 "André läuft, wir sind nur schön!". Besagter André war auch der in Deinem Bericht, der Euch nach dem Start im Wahnsinnstempo überholt hat und leider in der Heide auch unseren 5. Mann abgehängt hat, den wir dann suchen mussten...

    Tolle Zeit, vor allem dafür, dass ihr die Hälfte auch nur zu viert gelaufen seid!

    Viele Grüße und bis hoffentlich nächstes Jahr,

    Thomas.

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  3. Ein wirklich unterhaltsamer Bericht! Respekt! So kamen mir einige schöne und schmerzhafte Erinnerungen wieder in den Sinn, Danke dafür ;-) Ich war im Team 27 "Die Ungeübten".
    Eins muss ich noch erwähnen: An den Serpentinen von Nieder- nach Oberwartha, fuhr ein Rennradfahrer ständig den "Höllenberg" runter und wieder hoch. Es muss ihm tierisch Spaß gemacht haben, an den ächzenden Duathleten vorbeizuzischen. Allein an mir kam er bergauf zweimal vorbei, einfach nur evil }:-p

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